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E-Learning bietet die gewünschte Flexibilität

Familie, Beruf, Weiterbildung: Wie lässt sich das alles unter einen Hut bringen? Wie dies zwei HR-Fachleute selbst erleben, erzählen sie im nachfolgenden Interview.

Leadership SVF

Frau Doriot, Herr Auer, Sie haben für Ihre Ausbildung zur HR-Fachfrau, resp. zum HR-Fachmann einen E-Learning-Lehrgang gewählt. Warum?

Céline Doriot: Ich bin alleinerziehend mit zwei Teenagern und arbeite Teilzeit. Ich brauche die grösstmögliche Flexibilität, um allem gerecht zu werden. Durch den Lehrgang im Fernstudium kann ich etwa während dem Reit-Unterricht meiner Tochter ein Kapitel weiterlesen oder einen Selbsttest lösen. Alles, was ich dazu brauche, ist mein Laptop oder Tablet und Internet. Es ist ein für mich ein zeitgemässes Lernen, ich kann mir frei einteilen, wann, wo und wie ich lerne.
Roland Auer: Bei vielen Schulen wird die Ausbildung zum HR-Fachmann Vertiefungsrichtung C in drei Semestern angeboten. Das schien mir zu lang. Auch fixe Schulzeiten wollte ich mir nicht antun. Da ich zu dieser Zeit auch noch Vater wurde, war für mich klar, dass ich eine flexiblere Lösung für meine Situation brauche. Ich habe dann eine Probelektion bei EducAvanti gebucht, die mich vom Angebot überzeugt hat.

Benötigt man mehr Selbstdisziplin bei einer E-Learning-Weiterbildung, als bei einer Ausbildung im Präsenzunterricht?

Céline Doriot: Wir haben einen recht eng gestaffelten Zeitplan in der Ausbildung bei EducAvanti. Jede Woche sind Lernziele vorgegeben und der Dozent kontrolliert, ob diese erfüllt werden. Deswegen habe ich nicht das Gefühl, dass man beim E-Learning mehr Selbstdisziplin benötigt, als beim Präsenzunterricht. Ich weiss, dass ich eine Woche Zeit für die Aufgaben habe – bis Sonntagabend muss es einfach erledigt sein.
Roland Auer: Auch wenn man von den Dozenten bei EducAvanti super begleitet wird: Grundsätzlich muss man sich selber organisieren. Bei jeder Weiterbildung muss zwar ein Mehraufwand betrieben werden, aber auf dem digitalen Weg braucht es noch ein bisschen mehr Disziplin.

Wie muss man sich den Ausbildungslehrgang HR-Fachleute im E-Learning vorstellen?

Céline Doriot: Der Lehrgang ist modulartig aufgebaut. In diesen Modulen finden zwei bis drei Onlinemeetings statt. Jedes Modul dauert 6 bis 8 Wochen, wobei wöchentlich Lernziele formuliert sind. Ich kann jederzeit Rückfragen an die dozierende Person stellen, wenn mir etwas nicht klar ist. Und ich lerne portionsweise, was für mich ideal ist.
Roland Auer: Grundlage ist die E-Learning-Plattform von EducAvanti. Jedes Modul wird von einem Dozenten begleitet, der als Fachperson für Fragen zur Verfügung steht, Fallstudien korrigiert und auch die Onlinemeetings leitet. Als Lehrmittel arbeiten wir mit Compendio-Büchern, haben aber auch unterschiedliche unterstützende Unterlagen auf der Lernplattform wie Berichte aus der Praxis, Multiple-Choice-Aufgaben usw.

Was gefällt Ihnen am besten am E-Learning?

Céline Doriot: Mir gefällt die maximale Flexibilität. Wann, wo und wie ich lerne, ist mir überlassen.
Roland Auer: Bei Themen, bei denen ich mehr Zeit benötige, kann ich mehr Zeit investieren. Themen, die mir leicht von der Hand gehen, kann ich rascher bearbeiten. Auch fand ich toll, dass ich die Vertiefungsrichtung C in dieser Form ablegen kann. Das Generalistenwissen erarbeite ich im E-Learning bei EducAvanti. Die weiteren Module der Vertiefungsrichtung C belege ich als Präsenzunterricht bei unserem Berufsverband.

Was bringt die Zukunft in Sachen E-Learning und beruflicher Weiterbildung?

Céline Doriot: Ich bin überzeugt, dass gerade diese unglaubliche Flexibilität, die in unserer Gesellschaft immer mehr gefragt wird, noch wichtiger wird. Deswegen wird E-Learning mehr nachgefragt und auch angeboten werden.
Roland Auer: E-Learning wird sicherlich mehr kommen in Zukunft, auch wenn es Präsenzunterricht nicht zu 100 % ablösen wird. Weiterbildungsinstitutionen können bestimmt durch verstärkten Einsatz von E-Learning, bzw. einer Kombination aus E-Learning und Präsenzunterricht attraktivere Weiterbildungsangebote aufbauen.

Konnten Sie die im Online-Unterricht gemachten Erfahrungen während des Lockdowns in Ihre Arbeit einfliessen lassen? 

Céline Doriot: Ja, absolut. Da vieles nur noch digital stattfinden konnte, wusste ich natürlich, mit welchen Instrumenten ich arbeiten kann. Es war für mich auch nicht neu, Sitzungen über einen Monitor abzuhalten. Ich war allerdings zu jeder Zeit im Büro und habe nicht von zuhause aus gearbeitet. Da ich in einer Autogarage tätig bin und die Mechaniker auch immer vor Ort waren, hatten wir immer persönlichen Kontakt zueinander – natürlich unter Einhaltung der Schutzvorschriften. Die Vorgesetzten waren allerdings nicht immer vor Ort, hier konnte ich die digitalen Kompetenzen anwenden.
Beim Home-Schooling, was ich natürlich auch bei meinen Kindern machen musste, habe ich die Erfahrung gemacht, dass mir die Arbeit mit Dropbox und Teams leicht gefallen ist. So konnte ich meinen Kindern zeigen, wie es geht, weil ich es natürlich schon in einer ähnlichen Form kannte vom E-Learning.
Im Homeschooling konnte ich das anwenden, was ich durch das digitale Lernen bei EducAvanti gelernt habe. Die Lehrer haben schriftlich per Mail, Dropbox und Teams Aufträge gegeben und hier hat man gemerkt, dass sie es nicht gewöhnt sind, so zu arbeiten und zu kommunizieren. Gerade wie klar die Aufgaben gestellt wurden, war nicht immer gleich. Das will ich unbedingt hier hervorheben: So wie wir bei EducAvanti gearbeitet haben, blieb stets gleich. Es hat sich während des Lockdowns nichts an der Art und Weise des Unterrichts verändert. Wir haben einfach normal weiter gelernt. Wir mussten uns nicht auf ein neues System einstellen während des Lockdowns. Alles lief wie gewohnt.
Roland Auer: 
Wir waren bereits vor dem Lockdown digital unterwegs, unser Team ist ja auch dezentral organisiert. Daher sind unsere Arbeitsprozesse darauf optimiert, dass wir remote arbeiten können. Wir verständigen uns im Team über digitale Kommunikationsmittel und arbeiten serverbasiert. Sprich, wir waren schon top aufgestellt für die Zeit während des Lockdowns.
Was wir jedoch umgestellt haben, war der Rekrutierungsprozess. Vorstellungsgespräche haben wir nicht mehr vor Ort geführt, sondern telefonisch oder per Videocall.

Blieben wir bei einem digitalen Thema. Wie wird Ihrer Meinung nach die Digitalisierung das HR verändern?

Céline Doriot: Die Digitalisierung wird mehr Einzug halten ins HR. Viele HR-Prozesse können digitalisiert und automatisiert werden. Interviews oder Vorselektion von Bewerbern werden jedoch sicherlich bei uns nach wie vor persönlich erfolgen. Ich finde gerade auf der zwischenmenschlichen Ebene gibt es doch einige Bereiche die man nicht digitalisieren kann und dies auch nicht versuchen sollte.
Roland Auer: Die Digitalisierung wird sehr viel verändern. Wenn ein Unternehmen, gerade im Bereich HR, diese jetzt verschläft, wird es in Zukunft mit grossen Problemen konfrontiert sein. Wir arbeiten zum Beispiel mit digitalen Dossiers, denn wir haben zig-tausend Bewerber, die wir nur so managen können. Bei uns steht kein einziger physischer Ordner. Innert Sekunden kann ich auf die Informationen von Bewerbern zugreifen, die ich suche. Auch als Arbeitgeber wirke ich attraktiver auf Mitarbeitende, wenn ich digital unterwegs bin.
Bei der Rekrutierung finde ich allerdings, dass das erste Gespräch persönlich stattfinden sollte, sicherlich im Bereich Feststellenvermittlung. Bei einem 1-zu-1 Gespräch vermittelt mir der Kandidat viel mehr Informationen durch seine Mimik und Gestik. Es kommt noch eine Kommunikationsebene mehr dazu. Diese Ebene bietet mir kein Videocall.

Das Interview ist leicht gekürzt in der gedruckten Version des ORGANISATOR 7-8/20 erschienen. Wir danken Thomas Berner für das Interview und die Veröffentlichung. Céline Doriot und Roland Auer danken wir ebenfalls ganz herzlich für die Teilnahme und wünschen alles Gute für die bevorstehenden Abschlussprüfungen des HR-Fachausweises. 

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